Wie gehen wir mit der digitalen Überforderung um?

Götz Piwinger
Knowledge Management People & Culture Learning & Development
Wie gehen wir mit der digitalen Überforderung um?

Digitalisierung, New Work, Agilität oder prozessorientiertes Handeln: Die neuen Themen prasseln auf die Unternehmen ein, wie ein Meteoritenschauer! Heerscharen von Beratern klopfen an die Türen, um wieder eine neue Sau durchs Dorf zu treiben.

Oftmals sind die Themen sehr weit entfernt vom Ist-Status der Firmen. Natürlich ist den Unternehmen der Bedarf an Modernisierung bewusst, aber deshalb stellt man schliesslich keine bewährten Geschäftsmodelle auf den Kopf, die gute Erträge bringen und den traditionellen Geschäftszweck darstellen.

Der Impuls soll von den Führungskräften ausgehen, doch wie soll man die vielen,
neuen Begrifflichkeiten in eine verständliche Praxis umsetzen?
Dass äussere Zwänge dabei helfen können, haben wir in der Krise zumindest an einer Stelle gemerkt, nämlich bei der Nutzung von Online-Meetings. Diese werden mittlerweile von jedem genutzt, ob er wollte oder nicht. Untersucht man dieses Phänomen genauer und objektiv, kann man sagen, dass in diesem Fall der zwangsweise Einsatz eines Tools zur Modernisierung beigetragen hat. Dieser Aspekt ist sehr wichtig! Tools sind immer ein gutes Hilfsmittel, um die Art des Handelns zu verändern (-> Kompetenzbildung).

Denn die Anwendung von Tools – es können immer auch kleinere, wie etwas das Canvas Business Model sein – trainiert die Anwendung neuer Prozesse und trägt somit zur Kompetenzbildung bei. Bei der Einführung neuer Workflow-Tools ist es ein wenig wie bei einer arrangierten Ehe. Man lernt die Vorteile mit der Zeit kennen und schätzen. Dieser scherzhafte Vergleich soll natürlich nicht dazu animieren, auf „Teufel-komm-raus“ eine Software zu installieren!

Der Vorgang der Tool-Auswahl kann im Vorfeld aber genutzt werden, um die Ziele entlang der Employee oder auch /-Customer Experience Journey (E/CXP) in gemeinsamen Prozessen zu definieren. Was muss einfacher werden? Wo können Fehler vermieden werden?
Was könnte unsere Prozessqualität verbessern? Mit diesen Fragen können wir die Mitarbeitenden von Betroffenen zu Beteiligten machen, die Auswahl der Tools wird damit transparent und nachvollziehbar. Es wird zudem auch klar, warum es im Sinne der Gemeinschaft wichtig ist, sich dann auch konsequent in die neuen Tools einzuarbeiten. New Work bedeutet auch das harmonische Zusammenwirken von Methoden und Tools, bewirkt Digitalität und schafft dadurch eine moderne Unternehmenskultur.

Und dafür habe ich auch schon wieder einen neuen Begriff erfunden: „Corporate Culture Performance“.

Tut mir echt leid!

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